Meisterschaft in der 3. Liga
22 Apr
Meisterschaft in der 3. Liga
Triumphales Tischtennis-Wochenende – die Frauen des SSV Schönmünzach sind Drittliga-Meister und steigen in die 2. Bundesliga auf!
Ein besseres Drehbuch hätte selbst Altmeister Alfred Hitchcock nicht schreiben können: Vor grandioser Kulisse mit knapp 190 Zuschauern in der Baiersbronner Murgtalhalle trennten sich die Tischtennisfrauen des SSV Schönmünzach und des BSC Rapid Chemnitz, die beiden mit Abstand besten Teams dieser Drtittligasaison, mit 5:5. Ein Unentschieden, das den Murgtälerinnen bei Punktgleichheit auf Grund des klar besseren Spielverhältnisses zur Verteidigung der Spitzenposition reichte. Das SSV-Quartett ist damit Meister in der Dritten Bundesliga und schaffte als Aufsteiger den Durchmarsch in die zweite Liga!
Bis in jede Ecke der Halle war die knisternde
Spannung zu verspüren, als es im letzten Einzel des Tages zwischen Antonia
Bernhard und Sophie Schädlich in die entscheidende Phase ging. Es stand 9:9 im
fünften und letzten Durchgang und beiden Spielerinnen, dem Trainerteam und
jedem Zuschauer war klar: Wer diesen Satz gewinnt, fährt für seine Mannschaft
den Titel ein. Um spielerische Klasse ging es in diesem Einzel inzwischen
längst nicht mehr, vielmehr war ein robustes Nervenkostüm gefragt. Und Antonia
Bernhard hielt dem Druck Stand: Die nächsten beiden Punkte gingen auf ihr
Konto, die 23-jährige hatte den fünften Punkt für den SSV eingefahren, das
Remis und die Meisterschaft waren sicher!
Zuvor hatte es eine Zeitlang nicht allzu gut für den Gastgeber ausgesehen. „Vor
allem beim Stand von 3:5 war Totenstille in der Halle“, sagte SSV-Macher Klaus
Frey, dem mehrere Stunden nach dem Liga-Topspiel die Erleichterung im Gesicht
geschrieben stand. Zu diesem Zeitpunkt hatten beim SSV Julia Kaim, Magdalena
Hübgen und das Doppel Julia Kaim/Antonia Bernhard gepunktet, ehe das Pendel
erst einmal zu Gunsten der Sächsinnen ausschlug. Doch die Schönmünzacherinnen
hatten die passende Antwort parat: Magdalena Hübgen gewann in vier Sätzen gegen
Lara Neubert, gegen die sie im Hinspiel noch ihre einzige Vorrundenniederlage
einstecken musste. Und dann setzte Defensivkünstlerin Antonia Bernhard, die in
der wichtigen Phase einige unwiderstehliche Angriffsbälle einstreute, den
krönenden Schlusspunkt.
In der kommenden Saison geht der SSV Schönmünzach
somit in der Zweiten Bundesliga an den Start, darf sich mit Mannschaften wie
Langweid, Offenburg oder Uentrop auseinandersetzen. „Es geht einfach nicht
besser“, sagte ein glückseliger Klaus Frey, der im Anschluss noch im
Vereinsheim mit den Protagonisten feierte. Darunter auch Erfolgstrainer Andrzej
Kaim, dessen Tischtenniskompetenz im kommenden Jahr noch mehr gefragt sein
dürfte. „Unsere Mannschaft besteht zu drei Vierteln aus Eigengewächsen“, sagte
Klaus Frey nicht ohne Stolz, „und wir haben unter allen Bundesligisten von der
ersten bis zur dritten Liga den drittbesten Zuschauerschnitt.“ Es ist durchaus
davon auszugehen, dass die Zuschauer auch in der kommenden Saison zum „fünften
Mann“ avancieren. Zuerst einmal galt es aus SSV-Sicht aber den Moment zu
genießen. Klaus Frey: „Ein unvergesslicher Tag“.
Für die meisterlichen Frauen des SSV spielten in dieser Saison: Julia Kaim
Einzelbilanz 19:11, Laura Kaim 14:13, Magdalena Hübgen 20:2, Antonia Bernhard
13:5, Nina Merkel 1:0, Lena Walkenhorst 0:4, Laura Bauer 0:1, Doppel
23:11.
SSV-Männer unterliegen im Landesliga-Topspiel – und gehen in die Relegation!
Wie eng Triumph und Tristesse beieinanderliegen
können, zeigte der Liga-Showdown am vergangenen Wochenende. Auch in der
Männer-Landesliga hatte der Spielleiter bei der Terminplanung ein glückliches
Händchen, so dass es auch hier zum entscheidenden Spiel um die Meisterschaft
kam: Der
gastgebende TV Calmbach bekam es dabei mit dem SSV Schönmünzach zu tun, der den
Enztälern quasi über die gesamte Landesliga-Saison im Nacken saß. Die
Schönmünzacher mussten gewinnen, um den Gegner quasi auf den letzten Drücker
noch vom Thron zu stoßen. Und es sah lange gut aus: Zwei umkämpfte Doppel
gingen an den SSV, außerdem punkteten Fabian Frey, Michael Kocheisen in einem
Fünfsatzkrimi über Daniel Metzler, Mathias Schwab in einem nicht minder
spannenden Spiel gegen Christian Metzler und Florian Schillinger zum 6:3.
Danach krönte Fabian Frey seine famose Saison mit einem Erfolg über Daniel
Metzler: In 32 Einzeln blieb die SSV-Nummer eins in dieser Landesliga-Spielzeit
ungeschlagen! Danach nahmen jedoch die Calmbacher das Heft in die Hand und
schafften prompt den Ausgleich. Als Schönmünzachs Florian Atlas gegen Armin
Bacher dann den letzten Ball ins Netz setzte, brachen alle Dämme: Die
Calmbacher stürmten über die Bande, der Rest war nur noch Jubel. Mit dem achten
Punkt hatten die Calmbacher den Titelgewinn perfekt gemacht, deren Doppel
Daniel Metzler/Len Müller setzte den Schlusspunkt zum 9:7. Der SSV Schönmünzach
hat jedoch keinen Grund, Trübsal zu blasen: Am 4. Mai in Sulgen kann in den
Relegationsspielen gegen TuS Metzingen und den SC Staig II nachträglich noch
der Verbandsliga-Traum wahrgemacht werden.
Für den SSV spielten in dieser Landesliga-Saison: Fabian Frey Einzelbilanz
32:0, Michael Kocheisen 25:9, Mathias Schwab 17:11, Maximilian Bill 16:10,
Florian Atlas 5:5, Sören Quass 9:10, Florian Schillinger 8:2, Dominik Becker
4:12, André Bauer 1:2, Tobias Koch 0:1, Doppel 30:24.
Außerdem spielten am letzten Spieltag:
Männer Kreisliga A Süd
SSV Schönmünzach III – SF Salzstetten II 4:9
Am letzten Spieltag in der Kreisliga A musste sich die SSV-Dritte dem
Vizemeister aus Salzstetten geschlagen geben. David Ramsaier (2), Ann-Sophie
Schillinger und das Doppel Niklas Denner/David Ramsaier hielten die Niederlage
noch im erträglichen Rahmen. Auch die dritte Mannschaft hat in der Relegation
im Mai noch die Chance, auf den Bezirksklasse-Zug aufzuspringen.
Bericht: Thomas Holzapfel