Interview mit Vereinschef KLAUS FREY
25 Sep
Interview mit Vereinschef KLAUS FREY
Saisonstart der 2.Bundesliga...
Tischtennis Bezirk Schwarzwald – Interview Klaus Frey (SSV Schönmünzach)
Von Thomas Holzapfel
Mit dem Heimspiel gegen den TuS Fürstenfeldbruck starten die Tischtennisdamen des SSV Schönmünzach am kommenden Sonntag (11 Uhr) in der Baiersbronner Murgtalhalle in das Abenteuer 2. Bundesliga. Im Vorfeld hatten wir die Gelegenheit zu einem Gespräch mit SSV-Vorstand Klaus Frey.
Redaktion: Wie groß ist die Vorfreude bei den Spielerinnen und den Vereinsverantwortlichen, dass es nach dem spektakulären Durchmarsch in der Dritten Bundesliga und nach nun fünfmonatiger Punktspielpause endlich losgeht?
Klaus Frey: Die Freude ist riesig, auch wenn wir eine gewisse Anspannung nicht verleugnen können. Zuerst einmal sind wir unheimlich stolz darauf, dass wir der erste Verein im Kreis Freudenstadt sind, der es mit einer Ballsportart bis in die Zweite Bundesliga geschafft hat. Dass aus sportlicher Sicht eine große Herausforderung auf uns wartet, ist uns allen klar.
Redaktion: Wie lief die Vorbereitung? Sind alle Spielerinnen fit und einsatzbereit?
KF: Zuletzt absolvierten wir ein
dreitägiges Trainingswochenende in unserer Halle, geleitet von unserem
Chefcoach Andrzej Kaim sowie Andras Krenhardt. In diesem Rahmen spielten wir
5:5 in einem Freundschaftsspiel gegen den Drittligisten TTF Rastatt mit zwei starken
Ukrainerinnen. Was unser bisheriges Stammquartett anbetrifft, tritt Julia Kaim
studienbedingt etwas kürzer, sie wird aber am hinteren Paarkreuz dennoch den
Großteil der Spiele machen. Neben ihrer Schwester Laura spielt nun auch
Magdalena Hübgen am Spitzenpaarkreuz. Die 17-jährige gehört mittlerweile wieder
dem Mädchen-Nachwuchskader des Deutschen Tischtennisbundes an. An Position vier
spielt weiterhin unsere Abwehrspielerin Antonia Bernhard, das Team wird zudem
ergänzt durch die Salzstetterin Leonie Müller, die vom VfL Sindelfingen zu uns
wechselte. Leonie und die ebenfalls 15-jährige Sara Müller, die fest in der
zweiten Mannschaft spielt, spiegeln gut die Strategie unseres Vereins wider.
Wir wollen jungen Talenten aus der Umgebung die Möglichkeit geben, sich bei uns
sportlich weiterzuentwickeln.
Redaktion: Mit welcher Erwartungshaltung geht es in die Saison?
KF: Es ist klar, dass es bei uns ab dem ersten Ballwechsel um den Klassenerhalt geht, da sind wir als Underdog realistisch genug. Nach dem Gewinn der Meisterschaft waren wir uns einige Zeit unschlüssig, ob wir dieses Abenteuer angehen sollen. Letztendlich haben wir uns dafür entschieden, weil keine höheren Kosten auf uns zukommen. So haben wir in Summe sogar weniger Kilometer zu fahren, an insgesamt vier Auswärtswochenenden können wir über das Jahr verteilt gleich acht Partien bestreiten.
Redaktion: Wie stellt sich die
Situation bei der Konkurrenz dar?
KF: Ich habe die Befürchtung, dass die Liga im Vergleich zum Vorjahr stärker wurde. Die Bundesliga-Reserve des TSV Langstadt will vorne ein Wörtchen mitreden, genauso wie der TTK Anröchte, der Vorjahresfünfte TTC Langweid hat sich enorm verstärkt. Mit Svetlana Ganina kam eine erfahrene Bundesligaspielerin nach Kolbermoor und der Aufsteiger DJK BW Annen hat mit Polina Dobreva ebenfalls eine übermächtige Nummer eins. Mit dem TTC Langen und der DJK Offenburg könnten wir uns auf Augenhöhe befinden.
Redaktion: In puncto Zuschauerresonanz war der SSV ja bereits im letzten Jahr spitze.
KF: Ja, auf unsere Fans können wir uns verlassen, die Stimmung in der Murgtalhalle war immer grandios. Ich denke, daran wird sich nichts ändern, die Mannschaft wird jedenfalls alles dafür tun, das Tischtennisinteresse in der Region auf einem hohen Level zu halten. Übrigens lohnt es sich auch, bei unseren Frauen II oder den Herren zuzuschauen. Die Frauen spielen mit der zwölfjährigen Melissa Bill, mit der erfahrenen Nicole Gaiser und den beiden Walkenhorst-Schwestern neuerdings in der Oberliga und die Männer dürften auch in diesem Jahr ein gehöriges Wörtchen im Kampf um den Landesliga-Titel mitreden.
Redaktion: Gibt es weitere Ziele?
KF: Unsere Zweitligafrauen nehmen im Januar am Deutschen Pokalfinale in
Sinsheim teil, dürfen sich dabei mit sieben Bundesligisten und vier weiteren
Topteams messen. Auf diesen weiteren sportlichen Höhepunkt freuen wir uns schon
jetzt.
Das Interview führte Thomas Holzapfel.